Forschung & Praxis

Hier finden Sie Informationen zu laufenden Forschungsprojekten des Arbeitsbereiches Luchs & Wolf. Bereits abgeschlossene Forschungsarbeiten und -projekte finden Sie hier.

Forschungsprojekte

Verhalten von Wildtieren an Weidezäunen

Projektbeschreibung

Seit der Rückkehr des Wolfes nach Baden-Württemberg im Jahr 2015 nimmt die Umsetzung von Maßnahmen für den Schutz von Weidetieren vor dem Wolf in ihrer Relevanz zu. Innerhalb der Fördergebiete Wolfsprävention wird für Schafe, Ziegen, Kälber und Fohlen die Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen empfohlen und gefördert. Eine Variante diesen Schutz zu installieren ist der Einsatz von wolfsabweisend gestalteten Zäunen.  

Für Wildtiere können Zäune unnatürliche Grenzen in ihrem Lebensraum darstellen und so Effekte auf deren Raumnutzungsverhalten haben. Mögliche Auswirkungen könnten sich so beispielsweise auf Verbiss und Bejagungsmöglichkeiten ergeben. Von verschiedenen Landnutzergruppen wird befürchtet, dass die wolfsabweisend gestalteten Zäune eine undurchlässige Barriere für Wildtiere darstellen. Belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse hierzu sind jedoch nicht vorhanden. Auf Grund dessen soll in diesem Projekt sowohl die Wirkung solcher wolfsabweisend gestalteten Zäune exemplarisch auf Reh, Rothirsch und Gams untersucht werden, wie auch Möglichkeiten zur Verminderung potentieller Barrierewirkungen.

Das Umweltministerium Baden-Württemberg fördert die Untersuchung einer möglichen Barrierewirkung wolfsabweisender Weidezäune für Wildtiere durch das FVA-Wildtierinstitut bis Dezember 2024.

Projektphase 1

Von April bis September 2022 wurde das (Querungs-)Verhalten von Wildtieren an und durch Zauntrassen von nicht wolfsabweisend gestalteten, wie auch von wolfsabweisend gestalteten Zäunen untersucht und ein Überblick über die Nutzungsintensität von Weideflächen durch Wildtiere geschaffen. Alle untersuchten Zauntypen (wolfsabweisend / nicht wolfsabweisend gestaltet, bestromt / ohne Strom) wurden von Wildtieren im Laufe der Datenerhebung gequert. Erste Ergebnisse zeigen, dass eine reduzierte Anwesenheit von Wildtieren besonders auf die Bestromung und gleichzeitige Anwesenheit von Nutztieren zurückzuführen ist.

Projektphase 2

Aktuell läuft die Datenaufnahme für die Fragestellung inwieweit die Anwesenheit von Wildtieren auf Beweidungsflächen mit Elektrofestzäunen, die den Vorgaben des wolfsabweisenden, empfohlenen Schutzes entsprechen, von der Beweidung (Strom und Nutztiere) oder auch einer Modifikation der Weidezäune (bspw. Erhöhung der Litzenabstände) beeinflusst wird. In einem Feldversuch wird seit April 2023 mit Hilfe von Wildtier- und Wärmebildkameras die Anwesenheit von Wildtieren auf den Weideflächen über einen einjährigen Zeitraum untersucht. Hierfür werden sechs Weideflächen mit regelmäßiger Reh- oder Rotwildanwesenheit beprobt. Erste Ergebnisse werden im Frühsommer 2024 erwartet.  

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