Geologie und Bodenbeschaffenheit

Vulkangestein und Löss

Der Kaiserstuhl ist vulkanischen Ursprungs und vor circa 13 Millionen Jahren entstanden. Der Vulkan entstand aus dem Zusammentreffen zweier tektonischer Zonen, dem Oberrheingraben und dem Bonndorfer Grabensystem (Höllental und Wutachschlucht). Er erkaltete schnell und wurde im Laufe der Eiszeiten bis vor etwa 12.000 Jahren zu  80 Prozent von mächtigen Lössschichten bedeckt. Diese wurden aus den Schotterfluren des Rheintales vom Wind angetragen und auf dem Vulkankegel im Stile einer großen Düne abgelagert. Charakteristisch für die lössgeprägte Landschaft sind die zahlreichen Erosionsschluchten mit standfesten senkrechten Wänden. Die scharfkantigen, kalkhaltigen Lösspartikel sind gleichermaßen stabil wie erosionsanfällig, sobald der Mensch Hand anlegt und/oder Erosion angreift. Somit lassen sich auch Terrassen und Hohlwege leicht künstlich anlegen.

In exponierten Lagen mit überwiegender Flächenabtragung finden sich Rohböden, in denen der Löss fast humusfrei bis zur Oberfläche reicht. Dort wo weniger Abtragung stattfand, wandelten kalkreiche Bodenlösung und winzige Bodenlebewesen organische Reste zu Humus um. Örtlich treten im Untergrund sogenannte "Lösskindl" auf. Solche Kalkknollen sind Folge früherer Kalkauslaugung im oberen Teil und anschließender Ausfällung im unteren Teil eines Lössprofils.

Unterschiedliche Wasserhaltekraft

Die Böden im Liliental haben eine unterschiedliche Wasserhaltekraft. Bei geringer Ausbildungstiefe und starken, reliefbedingten Oberflächen-Abflüssen ist sie relativ gering. Hier gedeihende Pflanzen müssen Trockenheit und Kalkreichtum vertragen können. Bei tiefer entwickelten Böden in flachen Lagen ist die Wasserhaltekraft so groß, dass natürliche Buchenwälder gedeihen können. Noch besser ist sie bei Böden in Senken und an Unterhängen, wo sich randlich abgeschwemmte, humose Bodenmassen gesammelt haben. Dies sind die besten Standorte des Gebiets und blieben im Arboretum anspruchsvollen Baumarten, wie zum Beispiel dem Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum) vorbehalten.
Im Mühlental überflutet gelegentlich ein kleiner Bach die Standorte. Die kalkreiche Aue unterscheidet sich aufgrund ihrer Feuchtigkeit von den übrigen Standorten. Nach Pappel- und Tannenversuchen gedeihen dort heute standortgemäße Laubgehölze.

Kurz gesagt: Hier sind trockene bis mäßig frische, mittel- bis tiefgründige Lössböden mit freiem Kalk im Oberboden vorzufinden.

Klimaverhältnisse

Klimatisch stellt der Kaiserstuhl eine Besonderheit dar, weil er bereits seit Jahrzehnten die Bedingungen des Klimawandels bietet.

Die Vogesen zwingen die von Südwesten beziehungsweise Westen kommenden feuchten Luftmassen aufzusteigen und abzuregnen. Die kleine Vulkanerhebung liegt dagegen im ausklingenden Regenschatten des Vogesenkamms. Deshalb werden nur geringe durchschnittliche Jahresniederschläge erreicht. Die Insellage im warmen Oberrhein-Graben bedingt außerdem hohe Jahresdurchschnitts-Temperaturen – speziell hohe Sommertemperaturen. Stellenweise bestehen sogar Klimabedingungen, die denen im Mittelmeergebiet sehr ähnlich sind, so dass hier besondere Pflanzen- und Tierarten leben können. Die Winter sind in der Regel mild und schneearm.

Insgesamt bietet das Klima beste Voraussetzungen für den Weinbau.

Im klimatisch und standörtlich außerordentlich begünstigten Liliental haben prachtvollen Orchideen und andere seltene Pflanzen ein natürliches Refugium gefunden. Das Liliental ist ein idealer Standort, um ein umfassendes Arboretum mit heimischen und fremdländischen Gehölzen zur Saatgutgewinnung zu unterhalten und den Waldbau der Zukunft zu planen.

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