Aktuelle Situation

27.06.2024

Die vergangene Woche war erneut von intensiver Schwärmaktivität gekennzeichnet, welche ein fortwährend hohes Frischbefallsrisiko zur Folge hat. Nicht nur die Buchdruckerfallen lieferten z.T. 5-stellige (Hunsrück-Hochlagen) sowie verbreitet hohe 4-stellige Werte (Altdorfer Wald, Mittlerer Schwarzwald, Odenwald, Östliche Alb, Virngrund, Hunsrück), sondern auch die Kupferstecher waren massiv unterwegs (46.000 Kupferstecher in einer Falle im Mittleren Schwarzwald). Mittlerweile sind es nicht mehr nur die späten Überwinterer, auch erste F1-Jungkäfer mischten bereits mit.

Aktuell und auch in den kommenden Tagen ist landesweit mit weiterhin erhöhtem Schwärm- und Befallsaufkommen zu rechnen. Die erste Buchdrucker-Generation (Anlage im April) fliegt nun verbreitet aus.

Was ist zu tun?

Zum einen ist im April befallenes Holz nun umgehend aus den gefährdeten Beständen abzufahren bzw. anderweitig unschädlich zu machen (Hackung, doppelter Harvester-Durchzug um 90° versetzt, Entrindung mit Abfuhr der Rindenstücke), um den Ausflug der Jungkäfer zu verhindern. Zum anderen sollten nun intensive Befallskontrollen durchgeführt werden, um das in den letzten Woche entstandene Bohrmehl an den frisch befallenen Fichten zu entdecken.

Bohrmehl entsteht mit der Anlage von Muttergängen – und ist das früheste sichere Merkmal von erfolgreicher Besiedlung einer Fichte. Wenn Bohrmehl sichtbar wird, muss dies zur umgehenden Sanierung führen! Harztropfen, die durch die gute Wasserversorgung der Fichten nun auch entstehen können, deuten erstmal nur auf die Abwehr des Baumes hin und sind (ohne weitere Merkmale) noch kein sicheres Befallsmerkmal! Diese Bäume sollten vorerst beobachtet werden. Weitere Befallsmerkmale wie beginnender Rindenabfall, Kronenverlichtung und -verfärbung, welche allesamt einen späten Befallszustand kennzeichnen, werden im weiteren Saisonverlauf nun zunehmend sichtbar.

Für die Entrindung als Alternative zur direkten Abfuhr des Befallsholzes ist mittels Rindenfenster-Proben zu prüfen, ob sich die Brut noch vorwiegend in den weißen Stadien befindet - andernfalls ist diese Methode nurmehr eingeschränkt wirksam. Um die Käfer im Jungkäferstadium hinreichend abzutöten ist dann die Abfuhr des Rindenmaterials erforderlich.

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Alles auf einem Blick zum Borkenkäfermanagement an Fichte gibt es im neuen Flyer

Zu Besonderheiten von Borkenkäfern an Tanne informiert diese letztjährige Waldschutz-Info !

Allgemeines zu Borkenkäfern und Management finden Sie hier in der überarbeiteten 12. Auflage der FNR-Broschüre "Borkenkäfer an Nadelbäumen - erkennen, vorbeugen, bekämpfen", welche als pdf hier verfügbar ist.

 

 

 

 

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