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Was es mit den Ferngläsern im Wald auf sich hat

FVA BW / Schmidt

Diesjährige Zustandserhebung läuft in den Wäldern Baden-Württembergs

Wer zurzeit im Wald unterwegs ist, hat vielleicht schon Menschen mit Ferngläsern und Bestimmungsbüchern zwischen den Bäumen erspäht. Wie jedes Jahr sind sie als Teil von Aufnahmeteams unterwegs, um den Waldzustand im Land zu erheben. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) schult diese Aufnahmeteams und wertet die gesammelten Daten gemeinsam mit dem Freiburger Büro für Umweltüberwachung aus. 

"Die Ferngläser und Bestimmungsbücher helfen dabei, den Nadel-, oder Blattverlust zu benennen", erklärt Simon Schmidt aus der Abteilung Boden und Umwelt der FVA. "Außerdem erkennen wir so Verfärbungen und Schäden durch Krankheiten, Insektenbefall, Sturm oder Frost." Zusätzlich werde aber auch die Stärke der Fruktifikation der Bäume erhoben. Alle diese Daten erlauben einen Überblick über den Zustand der Wälder im Land. Sie werden durch die FVA und das Büro für Umweltüberwachung in Freiburg ausgewertet.

Einheitlichkeit für Vergleichbarkeit

"Unser Ziel ist es, den Kronenzustand der Waldbäume einheitlich zu bewerten", erklärt Stefan Meining vom Büro für Umweltüberwachung. Dafür finden sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene jährliche Schulungen und Eignungstests zur Waldzustandserhebung statt. "So können wir die Aufnahmequalität sicherstellen. Das ist wichtig, weil unsere Erhebungen natürlich mit denen anderer Bundesländer und den Vorjahren vergleichbar sein müssen."

Aufnahmen laufen bis Mitte August

Seit 40 Jahren untersucht die Waldzustandserhebung die Wälder im Land. Von Mitte Juli bis Mitte August sind die Aufnahmeteams auf einem systematisch angelegten Stichprobennetz unterwegs. Dafür wird das gesamte Bundesland in ein Raster von acht mal acht Kilometern unterteilt. Sobald ein Rasterschnittpunkt auf Wald trifft, wird hier ein Aufnahmepunkt mit 24 ausgewählten Probebäumen angelegt. "Auf diese Art werden wir 2024 also in ganz Baden-Württemberg an 326 Standorten Daten von über 7.500 Bäumen erheben – gemeinsam mit den Aufnahmeteams gelingt es uns, in einem kurzen Zeitraum alle Bäume zu erfassen", sagt Schmidt.

Hintergrund: Die Waldzustandserhebung

Zu Beginn der Erhebung in den 1980er Jahren standen noch die starke Versauerung der Waldböden und die immissionsbedingten Waldschäden im Fokus der Untersuchungen. Heute werden Jahr für Jahr die Folgen des Klimawandels in den Wäldern sichtbar: Extreme sommerliche Hitze- und Dürreperioden führten in Kombination mit verschiedenen Schadorganismen zuletzt in den Jahren 2018 bis 2022 zu einem deutlichen Anstieg der Waldschäden.

Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung in Baden-Württemberg werden im Waldzustandsbericht veröffentlicht und Ende jeden Jahres durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) vorgestellt.

Download der Pressemitteilung (PDF)

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