FVA BW/Uhl
"Nachhaltige Waldnutzung braucht gute Daten. Nur wer weiß, wie die Wälder im Detail aussehen, kann die richtigen Entscheidungen treffen. Das gilt für den Forstbetrieb ebenso wie für die Waldpolitik. Im Verbund mit den vielen Monitoringsystemen, die die FVA unterhält, ergibt sich mit dieser als 'Mutter aller Waldinventuren' geltenden systematischen Vermessung der Bäume ein dichtes Bild unserer Wälder im Land, von deren Risiken und Potentialen", sagt FVA-Direktor Prof. Dr. Ulrich Schraml.
Über 38 Prozent der Landesfläche von Baden-Württemberg sind von Wald bedeckt. Auf einem großen Teil (88 Prozent) stehen inzwischen Mischwälder. Die Baumverjüngung besteht zu mehr als zwei Dritteln (70 Prozent) aus Laubbäumen. Der Anteil an Nadelbäumen liegt bei aktuell 51,5 Prozent. Der Holzvorrat in den Wäldern umfasst 495 Millionen Kubikmeter.
Insgesamt werden die Wälder älter und die Bäume dicker: Fast 20 Prozent sind über 120 Jahre alt. Jeder dritte Baum hat einen Brusthöhendurchmesser von mehr als 50 Zentimetern. Die Anzahl der Bäume, die älter als 160 Jahre und zugleich einen Durchmesser in Brusthöhe von mehr als 80 Zentimeter haben, hat sich seit der ersten BWI im Jahr 1987 auf rund 700.000 vervierfacht.
Weiterführende Links
- Alle Ergebnisse der Bundeswaldinventur 2022
- Broschüre mit ausgewählten Ergebnissen und Grafiken
- Pressemitteilung des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Hintergrund
Die Entwicklung der Wälder wird seit 1987 bundesweit systematisch erfasst. Seit der 2. Bundeswaldinventur im Jahr 2002 führen Bund und Länder die Inventur alle zehn Jahre durch. Für die 4. Bundeswaldinventur haben die Aufnahmetrupps, koordiniert durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, an 13.277 Probepunkten mehr als 100.000 Bäume ab einem Durchmesser in Brusthöhe von mindestens sieben Zentimetern erfasst. Hinzu kommen weitere rund 150.000 junge Bäume. Hochgerechnet wachsen in den Wäldern Baden-Württembergs fast 19 Milliarden Bäume.